Topinambur Anbau
Die Topinambur Knolle hat zahlreiche Inhaltsstoffe, die sich positiv auf den Körper auswirken. So ist sie nicht nur als Diabetikerkartoffel sehr bekannt, sondern auch, weil sie den Cholesterinspiegel senkt, den Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht hält und sogar den Körper mit wichtigen Nährstoffen versorgt, wenn eine Zöliakie vorliegt. Da sie in unseren Breiten nicht so einfach erhältlich ist, gibt es immer mehr Menschen, die die tolle Knolle selbst anbauen möchten. Dabei sollte allerdings einiges beachtet werden.
Tipps zum Anbau der Topinambur Pflanze
Die Jerusalem Artischocke ist nicht nur ein wichtiger Nährstofflieferant für den Körper, auch sieht diese Pflanze im Garten sehr dekorativ aus. Wer allerdings die Pflanze anbauen möchte, sollte das Wintergemüse an einem geschützten Platz anpflanzen, da sie Forst und Kälte nicht mag. Sie ist zwar winterhart, wenn sie nicht in einem Kübel angepflanzt wird, dennoch mag sie den Frost nicht und sollte daher im Winter geschützt werden.
Die Erdartischocke ist eine mehrjährige Pflanze und kann auch in Deutschland sehr gut angebaut werden. Ein grüner Daumen oder gärtnerisches Talent ist beim Topinambur Anbau nicht vonnöten, da die Pflanze sehr leicht zu händeln ist. Durch die Dichte und Höhe der Pflanze eignet sie sich hervorragend als Sichtschutz und kann weiterhin tolle Akzente im Garten setzen, wenn sie von Frühjahr bis Sommer leuchtend gelb blüht. Dabei ähnelt die Blüte einer Sonnenblume und kann bis zu 3 Metern hoch werden.
Je nachdem, welche Sorte angepflanzt wird, eignet diese sich zum Verzehr oder aber zum Schnaps brennen. Dieser Schnaps oder auch Likör, der aus der Topinambur Pflanze hergestellt wird, hilft wunderbar gegen Blähungen und ist ein hervorragender Helfer.
Topinambur nur mit Wurzelsperre pflanzen
Nicht nur, wenn die Topinambur als Sichtschutz gepflanzt werden soll, ist es wichtig, dass eine Wurzelsperre eingerichtet wird. Diese ist in jedem Baumarkt erhältlich. So kann vermieden werden, dass sich die Topinambur Wurzeln auch beim Nachbarn ausbreiten oder dass sie sich durch den ganzen Garten ziehen. Gerne klauen auch Wühlmäuse die Knollen und vergraben sie an einem anderen Ort im Garten. So kann es durchaus passieren, dass es mehr Ecken mit Topinambur Pflanzen gibt, auch wenn dort keine kultiviert wurden.
Wer keine Wurzelsperre wünscht, kann die Topinambur Pflanze alternativ auch in einem großen Pflanzkübel, der mindestens 35 cm Durchmesser haben sollte, ziehen. Allerdings sollte pro Topf nur eine Knolle gepflanzt werden, damit die Wurzel noch genügend Platz hat.
Damit die Topinambur Knolle auch gut gedeiht, ist ein sonniger und warmer Platz optimal. Jedoch kommt sie auch ganz gut mit Halbschatten zurecht. Um optimale Bedingungen zu haben, sollte die Topinambur Knolle in leicht sandige Böden gepflanzt werden, ist aber an sich sehr anspruchsvoll und äußerst flexibel.
So wird das Wintergemüse angebaut
Der Anbau von Topinambur ist nicht nur kinderleicht, auch ist kein grüner Daumen erforderlich. Zu Beginn des Frühjahrs sollte die Knolle etwa fünf bis zehn Zentimeter tief in die Erde (Boden oder Blumenkübel) gelegt und leicht mit Erde bedeckt werden. Solange der Boden frostfrei ist, kann das Wintergemüse theoretisch das ganze Jahr über angepflanzt werden.
Wichtig ist dabei vor allem, dass die Knollen genügend Platz haben. Idealerweise haben sie etwa 40 cm Platz zu allen Seiten, damit sich die Wurzeln und Knollen perfekt ausbreiten können. Die beste Möglichkeit der Anpflanzung ist in Reihen. So kann der notwendige Platz gut eingehalten werden und die Knollen können ihr Wirkstoffe im Sommer sehr gut entfalten.
Besonders zu Beginn der Kultivierung ist es äußerst wichtig, regelmäßig Unkraut zu jäten, da sonst das Unkraut den Ertrag beeinträchtigen könnte. Haben die Topinambur Pflanzen eine bestimmte Höhe erreicht, verdrängen sie das Unkraut ganz von selbst und es kann nicht mehr zu Ertragseinbrüchen kommen. Auch mit Schädlingen hat die tolle Knolle keine Probleme. Ab und an treten echten Mehltau oder auch Rost auf, was aber die Pflanze kaum beeinträchtigt.
Nicht geizen mit Wasser und Dünger
Die Topinambur Pflanze liebt Wasser. Daher sollte damit nicht gegeizt werden. Gerade im Sommer, wenn die Tage sehr heiß sind, sollten die Pflanzen sogar mehrmals gegossen werden. Wichtig ist dabei nur, dass keine Staunässe entsteht, da die Topinambur gerne fault. Daher ist es sinnvoll, wenn die Topinambur in Kübel gepflanzt werden, dass eine Drainage vorhanden ist. Sehr gut erreicht man dies mit Scherben von alten Tontöpfen oder Kieselsteinen.
Wer einen nährstoffarmen Boden hat, sollte zusätzlich mit Kompost oder auch mit Algenkalk düngen. Durch die Anfälligkeit gegen Fäule sollte allerdings auf einen stickstoffreichen Dünger verzichtet werden, da dieser die Fäulnis sogar vorantreiben könnte und die Topinambur abstirbt.
Die Ernte der Topinambur
Bereits im späten Frühjahr können die Sprossen der Topinambur Pflanze geerntet werden. Diese können dann wie Spargel zubereitet werden. Die Haupterntezeit ist allerdings im Winter, wie der Name Wintergemüse ja schon sagt. Je nach Sorte können die Knollen ab Herbst geerntet werden. Dazu müssen sie einfach aus der Erde ausgegraben werden. Jedoch sollten ein bis zwei Knollen in der Erde verbleiben, damit die mehrjährige Pflanze wieder neue Knollen bilden kann.
Wer die Knollen später ernten möchte, damit er immer frische Topinambur Knollen im Haus hat, kann die Pflanze auch überwintern. Hierzu werden im Herbst die absterbenden Triebe etwa zehn Zentimeter über dem Boden abgeschnitten. Auch wenn die Pflanzen (im Boden) winterhart sind, sollten sie dennoch vor Frost geschützt werden. Als Schutz eignet sich beispielsweise ein Vlies, das die Topinambur vor Frost und Kälte schützt. So können die Knollen bis in den Frühling immer frisch geerntet werden und die sehr guten Inhaltsstoffe können Körper und Seele in Balance bringen. Die Topinambur Pflanze ist sehr ertragreich und die im Garten angebauten Pflanzen können pro Quadratmeter durchaus zwei bis drei Kilogramm Topinambur Knollen abwerfen.
Wichtig: Topinambur Sprossen können im Frühling und die Knollen von Herbst bis Frühling geerntet werden. Im Sommer sollten die Knollen nicht geerntet werden, da sie erstens klein und schrumplig und zweitens ungenießbar sind.